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Kurt Fetschgestorben am 1. Mai 2020

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Kurt Fetsch ist am Freitag den 01.05.2020 im Alter von 83 Jahren an Krebs verstorben.

Die letzten Monate wurden Ihm die herzliche Fürsorge des Hospiz Advena in Wiesbaden-Erbenheim zu teil. Die letzten Stunden verbrachte er an der Seite seiner Ehefrau Dagmar, beide konnten liebevoll Hand in Hand nach gemeinsamen 41 Jahre Abschied voneinander nehmen.

Er wurde am 31. Mai 1936 in Wiesbaden-Biebrich geboren. Seine Eltern waren Fritz und Elisabeth und er hatte 5 Geschwister; Liselotte, Fritz, Heinz, Magarete und Günther.

In der Schule hat Kurt vor ca. 75 Jahren seinen besten und längsten Freund Bib kennengelernt.
Sie waren wie eineiige Zwillinge / Brüder, verstanden sich und haben sich nie zerstritten. Sie gingen immer gemeinsam zu C&A und haben sich immer die gleiche Kleidung gekauft; sind abends gleich gekleidet zusammen zum Tanzen gegangen.
Ihre Liebe zum Angeln teilten sie sich und hielten bis heute immer zusammen wie Pech und Schwefel.

Gelernt hat Kurt Glaser und Schreiner bei der Firma „Dohn“ (?) in Wiesbaden –Biebrich in der Gibb.

Aus der 1. Ehe mit Elfriede, „Frida“ genannt, wurde sein erster Sohn Peter am 30.07.1959 geboren; leider verstarb seine Frau Frida viel zu früh und er wurde Witwer.
Peter machte Kurt am 06.06.1981 zum Opa. Seine Enkeltochter Josie erblickte das Licht der Welt.
Seine Enkelin Josie wurde größer, heiratete und brachte im Laufe der Zeit zwei Söhne zur Welt, Romano und Leandro seine Urenkel.
Am 20.02.2009 verstarb sein Sohn Peter an Krebs.

Kurt heiratete ein zweites Mal, seine Ehefrau Renate brachte seinen zweiten Sohn Frank (?1976) zur Welt, leider hielt die Ehe nicht und es kam zur Scheidung. Der Kontakt wurde durch seinen Sohn im Alter von ca. 16 Jahren komplett abgebrochen.

Kurt ist am 27.05.1957 bei Dyckerhoff eingetreten und am 01.06.1999 nach 42 Jahren in Rente gegangen. Zuletzt war er als Kranführer am Drehofen in der Klinker- und Zementproduktion tätig.

1979 lernte er seine große Liebe Dagmar kennen, die aus ihrer Ehe zwei Kinder, Robert und Natalie, mit in die Beziehung brachte. Nach 25 Jahren zusammenleben gaben sie sich am 15.08.2006 das JA Wort und heirateten. Das Zusammenleben wurde gestaltetet in dem man sich viel in der Natur, im Garten, auf dem Campingplatz, aufhielt. Er brachte uns Kinder das Angeln bei. Es wurden vielen Gesellschaftsspiele Würfel, Karten und Brettspiele wie zum Beispiel RISIKO gespielt und Kurt hatte immer „die schwarze Armee“. Er war für uns Kinder immer da und war wie ein zweiter Vater zu uns.

Zusammen mit seiner Frau Dagmar und seinen Schwiegereltern Horst und Lina wurde gepuzzelt und mit den Kartenspielen Canasta oder Rommé die Nacht zu Tage gemacht.

Sein Herz erweichte auch bei unserem verschmusten Kater Smoky der über 15 Jahre das Leben mit uns teilte und ein Familienmitglied wurde. Von Kurt bekam Smoky beim Kaffetrinken immer seine Portion Kaffeemilch nach einem bestimmten Ritual wie Pfötchen geben und mit der Pfote Bitte, Bitte machen. Smoky bekam nach seinem Tod in Kurts Garten einen Ehrenplatz / Ruhestätte zwischen den Zypressen.

Wir Kinder wurden größer, Robert heiratet Cornelia und sie bekamen im Laufe der Zeit 5 Kinder; Jasmin, Denise, Jacqueline und die Zwillinge Marc und Nicklas, Kurts ersten Stief-Enkelkinder.

Natalie heiratete am 17.10.2012 ihren Achim und bei der kirchlichen Trauung führt Kurt Natalie zum Traualtar. Am 15.10.2014 kam seine Stiefenkel-Tochter Annabella zur Welt.
Wie er immer zu ihr sagte sein „Goldstück“. Er hatte viel Spaß mit Annabella und es durfte nie all zulange Zeit vergehen wo er Sie nicht sah. Annabella hat ihn jedes Mal Freude bereitet und gerade in schwierigen Zeiten und zu Letzt gab sie ihm immer wieder Kraft, wenn er sie sah oder nur am Telefon ihre Stimme hörte.

2015 erlitt Kurt einen schweren Herzinfarkt, den er aber durch seine Kampfes Kraft und durch die schnelle Hilfe und das Eingreifen seiner Schwägerin Gabriele und Schwager Norbert überlebt hat.

Kurt war humorvoll, witzig, gesellig. Er war ein lebenslustiger, unterhaltsamer Mensch, der viel unternahm, er war immer Frohen Mutes und bis fast zum Schluss hatte er nie seine Lebenslust verloren. Er liebte die Natur. Er hatte eine Körperkraft die seines gleichen suchte auch wenn er manchmal mit zuviel Kraft hantierte und dann dass Sprichwort „Nach fest kommt ab“ zutraf oder nicht lange auf sich warten ließ. Er hat immer sehr viel und hart mit seinem Körper und Händen gearbeitet. Er war immer sehr hilfsbereit, man konnte sich immer auf ihn verlassen.

Er engagierte sich in den Vereinen, er war Jugendwart im Camping / Angelverein in Trebur. Er war Mitglied im Skatverein Gibber Grand Hand und Ehrenmitglied im Angelverein Amöneburg-Petersau, in den sich in den Jahre viele Freundschaften ergaben.

Er hatte direkt einen Garten neben seinem Bruder Heinz, wo gerne Kurt über den Zaun zu seinem Bruder rief „Heinerich der Wagen bricht“ und sein Bruder Heinz darauf antwortete:
„Ohne Räder fährt er nicht“.
In seinem geliebten Garten baute er Obst und Gemüse an und es wurden dort unzählige fröhliche Feste gefeiert. Er brannte aus seinen Früchten leckere Obstweine und kochte unzählige Sorten an Marmelade ein.

Angeln war seine große Leidenschaft, er fuhr zum Hochseefischen an die Nord-und Ostsee; seinen Wunsch einmal in Norwegen zu Angeln oder auch nach Amerika zu seiner Schwester Liselotte auszuwandern, blieben unverwirklichte Träume.

Typisch für Kurt war, dass er sich von Montags bis Samstag immer die Bildzeitung kaufte, jedoch nicht die Sonntagsbildzeitung, da diese teurer war. Natürlich gab es morgens zum Frühstück immer Brot mit Butter und Marmelade. Nur Süße zum Frühstück kam für ihn in Frage.
Jede Speise wurde fast immer mit „Maggi“ und Pfeffer nachgewürzt.

Was er gerne gebacken hat, war Zwetschgen-/ Streuselkuchen und Krapfen die wir als Kinder sehr geliebt haben. Das Backen von Pizza, Plätzchen, Kuchen und das Herstellen von Pralinen haben ihm immer großen Spaß gemacht. Er hat sogar Pralinenrezepte mit seiner Schwägerin Elisabeth ausgetauscht.

Kurt hat immer erzählt, dass er als Kind viel Unsinn angestellt hat und ein Rabauke war.
Von 3 Ereignissen in seinem Leben hat er immer erzählt:

1. Er hatte einen schweren Motoradunfall bei dem er sich einen Oberschenkelhalsbruch
zuzog.
2. Dass er an oder vor Weihnachten bei Fremden im Garten während die zu Hause saßen
und fernsahen, einen hoch gewachsenen Tannenbaum die Spitze abgeschnitten hat um
einen Weihnachtsbaum für sich oder sogar für seinen Bruder zu haben.
3. Dass er früher in seiner Kinderzeit wenig zu essen gab und eines Tages auf dem Teller
mitten auf dem Tisch noch ein Stückfleisch lag und durch Zufall das Licht ausging und er
sich das letzte Stück Fleisch mit der Hand schnappte und er 5 Gabeln seiner Geschwister
in der Hand stecken hatte. Er meinte aber stolz, dass er aber dadurch schneller war als
der Rest der Bande und er im Besitz des Fleisches war und essen konnte.

Gerade jetzt beim Schreiben und bestimmt noch in den folgenden Tagen sind viele dieser Erinnerungen und noch viele andere wieder wach geworden.

Wir sind unsagbar traurig und er fehlt uns sehr.

Nichts wird mehr so sein wie früher. Es wird immer eine Lücke bleiben, die er bisher ausgefüllt hatte.

Mit ihm sind wir wunderbare Wege in den Jahren gegangen. Wir haben gemeinsam gelacht, gefeiert, gehofft und geweint.

Wir trauern (weinen) um Ihn und werden unsere Wege weitergehen. Er ist nicht mehr da und doch ist er ganz nah bei uns, denn er wird ewig in unseren Gedanken, in unseren Erinnerungen und ganz tief in unsere Herzen sein.

Wir werden ihn nicht vergessen, denn wir sind für immer dankbar, dass wir ihn bei uns hatten.