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Inge Kaltefleitergestorben am 12. März 2021

Beitrag

Vom Kamm des Bergwaldes
die Weite
die Tal-Ebene
„in der das Leben spielt“.
Gold gerändertes Panorama
eines Sommerabends.
*
Der Strom
nach der Uferseite
die Menschen teilend.
*
Suchend
findet der Blick Halt
am Schattenriss
in Grau, Blau und Schwarz
changierender Borde
der Geschwistergebirge.
*
Tränen
still und ungesehen
wie oft geweint
wenn sich der
Leib Deinem Willen widersetzte
*
Wie viele Male
dieses Allein
Wie viele Tränen
verborgen meinen Augen
mir zuliebe
*
Nicht verlöschend
Deine Stimme
Besorgt um mich
Auch in dieser Stunde.
*
Im Tal
der Glöckner ruft
zum Abendgebet
Offizium divinum.
*
„Du brauchtst dich
vor dem Schrecken der Nacht
nicht zu fürchten
Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu behüten
auf all deinen Wegen.“
*
Im Bergwald
wechselt die Wetterwende
Im Geäst
ängstlicher Flügelschlag
ER befiehlt seinen Engeln
sich Deiner anzunehmen.
*
Vigil
In der Stille der Nacht
Noch höre ich Deinen Atem
Fühle Deine zärtliche Hand
Kyrie, eleison!
Ach, hätte doch ich
die Schale nehmen dürfen.
*
Und wenn die Philosophen
sagen
Allein das Sein verleihe
dem Seienden den Sinn
*
So knie´ ich nieder
Dir ein Lied zu singen
von Dir so oft gehört
in Liebe Dir geweiht
*
Von fernen Reisen
und erfüllten Träumen
mit Dir erlebt -
Sein und Zeit.
*
Noch bin ich unterwegs
bis meine Reise zu Dir
auch mein Zuhause
Von Last befreit.