Liebster Helmut,
wie eine Kerze ist unser Leben.
Bei der Geburt zündet man sie an.
Schön und groß steht sie im Ständer,
und sie leuchtet Tag und Nacht.
Soll die Ängste von uns nehmen
mit ihrem hellen Schein.
Unsern Weg soll sie ausleuchten,
den wir durch das Leben gehn.
Und in dunklen Momenten
soll sie leuchten, damit wir sehn
wo der Weg hinführt,
ob ins Tal oder auf Höhn,
und nicht stolpern auf dem Weg.
Sie soll uns aber auch warnen,
vor dem Unglück und dem Leid,
die auf unserem Wege stehen
überall und jederzeit.
Unsere Kerze soll auch leuchten,
dass wir bleiben nicht da stehn,
ohne große Irr -Umwege,
auf dem Lebenswege weitergehn.
Doch wir werden immer älter
und die Kerze die brennt ab.
Mit jedem Jahr da wird sie kleiner.
Einmal ist es doch zu Ende.
Wachs geschmolzen, doch verbrannt.
Dann ist unsere Zeit gekommen,
das Ziel auf Erden ist erreicht.
Die Kerze ist erloschen.
Die Augen fallen zu.
Der Grosse Geist hat uns gerufen
in die Ewigkeit.
Vielleicht wird dann im andern Leben,
wieder eine Kerze für Dich angemacht.
So würde ich es mir gerne wünschen,
sie müsste brennen bis in alle Ewigkeit.
Ich liebe Dich
Deine Sylvia
(Franz Jarek)