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Helmut Vollmergestorben am 22. Mai 2022

Beitrag

Hallo Helmut,
Weihnachten, Sylvester, nix Gescheites eingefallen, viele Worte - mir zu salbungsvoll (Du kennst mich)
Jetzt - schon alt - trozdem noch nie gehört - glaube passt gut auf Sylvia - vor allem die letzten Zeilen - habe ich mal wieder was für Dich. Werner

Der Weg

Ich kann nicht mehr sehn,
trau nicht mehr meinen Augen,
kann kaum noch glauben,
die Gefühle haben sich gedreht.

Ich bin viel zu träge
um aufzugeben,
es wär auch zu früh,
weil immer was geht.

Wir waren verschworen,
wären füreinander gestorben,
haben den Regen gebogen,
uns Vertrauen geliehen.

Wir haben versucht
auf der Schussfahrt zu wenden,
nichts war zu spät,
aber vieles zu früh.

Wir haben uns geschoben
durch alle Gezeiten,
haben uns verzettelt,
uns verzweifelt geliebt.

Wir haben die Wahrheit
so gut es ging verlogen,
es war ein Stück vom Himmel,
dass es dich gibt.

Du hast jeden Raum
mit Sonne geflutet,
hast jeden Verdruss
ins Gegenteil verkehrt,
nordisch nobel
deine sanftmütge Güte,
dein unbändiger Stolz,
das Leben ist nicht fair.

Den Film getanzt
in einem silbernen Raum,
vom goldenen Balkon
die Unendlichkeit bestaunt.

Heillos versunken, trunken
und alles war erlaubt,
zusammen im Zeitraffer,
Mittsommernachtstraum.

Dein sicherer Gang,
deine wahren Gedichte,
deine heitere Würde,
dein unerschütterliches Geschick.

Du hast der Fügung
deine Stirn geboten,
hast ihn nie verraten
deinen Plan vom Glück,
deinen Plan vom Glück.
... das Leben ist nicht fair.

Ich geh hier nicht weg,
hab meine Frist verlängert,
neue Zeitreise,
offene Welt.
Habe dich sicher
in meiner Seele,
ich trag dich bei mir
bis der Vorhang fällt,
ich trag dich bei mir
bis der Vorhang fällt.

Von Herbert Grönemeyer 2003 der seine Frau an Krebs verloren hat.