Liebster Helmut,
die alte Pappel
schauert sich neigend,
als habe das Leben
sie müde gemacht.
Du und ich
ruhen schweigend
und vor uns wallt
die drückende Nacht.
Bis sich zwei schöne
Gedanken begegnen,
dann löst sich
der bleierne Wolkenhang.
Goldene, sprühende
Funken regnen
und füllen die Welt
mit wohligem Klang.
Ein trüber Nebel
ist uns zerronnen.
Ich lege meine
in deine Hand.
Mir ist,
als hätt ich Dich
neu gewonnen
und vor uns schimmert ein goldenes Land.
Du fehlst mir unbeschreiblich
in endloser Liebe
Deine Sylvia
(Ringelnatz)