Liebster Helmut,
entrissen wurdest Du mir,
Du, mein Lieblingsmensch,
Du, der mir so wertvoll ist,
so vertraut,
so alles.
Ich weine, ich schreie.
Erbarmungslos hält mich
der Schmerz im Würgegriff,
nimmt mir den Atem.
Hautlos bin ich,
ohne Schutz;
kein Trost,
keine Worte
für die Verwüstung in mir.
Von Abgrund zu Abgrund
stürze ich.
Wohin kann ich fliehen?
Ich weiß es nicht.
Wo bist Du?
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite?
Im Zimmer nebenan?
Nicht weit weg?
Unser Faden ist
nicht durchschnitten,
nur weil Du nicht mehr in meinem Blickfeld bist.
Das, was Du für mich warst,
bist Du immer noch
und bleibst es für alle Zeit.
Mögest Du auf Deinem Weg
Freunde finden,
die Führung der Engel und
das Geleit der Heiligen
In ewiger Liebe
Deine Sylvia
(nach Naegeli, Péguy, Gabl`e)